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enpit-Programmierer sitzen mit Laptops an einem Tisch und programmieren

enpit-Hackathon: Wie "nachhaltig" ist Streaming?


Hans-Joachim Daniels & Laura Burchert & Janis Krasemann

5 Minuten

🎯 Motivation

Als ganze Firma konkret greifbar in einem Raum an einem Strang ziehen bzw. an einem Produkt arbeiten – das kommt in unserem Arbeitsalltag leider kaum vor. Wir arbeiten doch meist verteilt für verschiedene Kund:innen und Projekte und das auch noch mehrheitlich von zu Hause aus – was seine klaren Vorteile hat, aber das tolle Team bei enpit erleben wir persönlich dadurch seltener. Deshalb haben wir uns kürzlich zum gemeinsamen Hacken verabredet.

All unsere Rollen, von Design über Marketing bis Programmierung, waren vertreten. Alles, was man so braucht, um ein digitales Produkt von Grund auf zu erstellen.

🏞 Thema "CO2-Pfadfinder"

Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema bei uns. Nach einem enpit-internen Pitch verschiedener Ideen haben haben wir uns daher als Produktthema den digitalen CO2-Fußabdruck ausgesucht, Arbeitstitel "CO2-Pfadfinder". Die Fragestellung war: Was haben unsere digitalen (Streaming-)Gewohnheiten eigentlich für Umweltauswirkungen? Lassen sich diese ermitteln, darstellen und mit denen anderer Teile unseres modernen Lebens vergleichen?

Anfangen wollten wir damit, für Spotify, Netflix, YouTube und TikTok automatisch die Nutzung zu ermitteln. Für diese wäre dann im nächsten Schritt der dabei entstehenden CO2-Ausstoß zu errechnen. Dessen Darstellung (im Vergleich zu anderen Aktivitäten) soll dann und uns (und anderen) vor Augen führen, was solche Annehmlichkeiten eigentlich "kosten". Als Zusatzfunktion wollten wir ein soziales Element einbringen: Man sollte den eigenen Fußabdruck mit denen anderer vergleichen können.

🔋 Forschung und Herausforderungen

Hier standen wir gleich vor mehreren Herausforderungen:

Es gibt keine öffentlichen Zahlen zum CO2-Ausstoß der oben genannten Anbieter. Und selbst wenn deren Rechenzentren eine CO2-Bilanz veröffentlichten, wäre das nur die halbe Miete, da die Übertragung der Daten ja auch Strom erfordert. Und wie viel CO2 wird eigentlich für diesen Strom ausgestoßen? Wo stehen die Rechenzentren und Übertragungsnetze? Weht gerade der Wind oder scheint die Sonne? (das Agorameter der Agora Energiewende führt einem vor Augen, wie heftig eine Windflaute den CO2-Ausstoß hochtreibt): Fragen über Fragen also. Zum Glück haben andere sich dieser Aufgabe bereits gestellt und sind zu verschiedenen Ergebnissen gekommen. Letztlich haben wir diese Zahlen verwendet.

Eine weitere Herausforderung war, dass die oben genannten Streamingdienste keine API anbieten, über die sich die eigene Nutzung halbwegs einfach ermitteln lässt. Außerdem verteilt sich die Nutzung dieser Streamingdienste meistens auf mehrere Geräte, die ebenfalls wieder unterschiedlich viel Strom verbrauchen. Letztlich haben wir uns entschieden, im Sinne eines MVP Eingabefelder einzubauen, in die man seine Streaming-Zeiten selber eintragen muss.

Nach dieser intensiven Research-Phase, bei der leidenschaftlich diskutiert wurde, konnten wir uns mit ein paar Familienpizzen stärken. Tipp am Rande: Individuelle Essensabfragen kosten Zeit, aber bei solchen Eintagesveranstaltungen müssen wir nicht unbedingt auf abwechslungsreiche Ernährung achten und auf Pizza kann man sich immer einigen.

🛠 Umsetzung

🎨 Design & Discovery

Nach der Mittagspause legten unsere Designer:innen los, unterstützt von Marie aus der Marketing-Abteilung (ein großer Vorteil von solchen Hackathons ist, dass wir auch mal in andere Bereiche reinschnuppern können!).

Zuerst haben wir uns Gedanken zum visuellen Erscheinungsbild der App gemacht, also Farben, Formen und Metaphern gesammelt, die die Kontexte Nachhaltigkeit und Technologie gestalterisch vereinen können. Aus diesen Überlegungen heraus sind die unten abgebildete Farbpalette und die in den Screens verwendeten grafischen Elemente entstanden.

Da uns die Zeit und die Entwickler:innen im Nacken saßen, haben wir im nächsten Step nur rudimentäre Interfaces erstellt, die sich vor allem auf die Führung des:der Nutzer:in fokussieren. Zwei dieser ersten Entwürfe bilden wir unten ab. Normalerweise werden beim Design wesentlich mehr Iterationen gemacht, weswegen diese schnelle Arbeitsweise eher ungewohnt war.

Wireframes mit möglichen Interfaces des CO2-Pfadfinders Wireframes mit möglichen Interfaces des CO2-Pfadfinders

Farbpaletten und mögliches Design Farbpaletten und mögliches Design

👨‍💻 Development & Architecture

Hackathon heißt, wir sind nicht in Sachen Technik gebunden und dürfen frei entscheiden und uns austoben. Da wir zwischendurch nach APIs auf Handy-OS-Ebene zur Ressourcennutzung gesucht hatten, haben wir uns für eine Mobile App entschieden. Hackathon heißt auch, lernen zu können: Deswegen war die ursprüngliche Idee, mit Flutter etwas Neues auszuprobieren. Diese musste jedoch schnell wieder verworfen werden, da gemäß dem Hackathon-Motto “get shit done” ein Wechsel in bekannte Gefilde angebrachter war. Das bedeutet für uns: React Native.

✅ Ergebnis

Als wir endlich mit dem Programmieren anfangen konnten, war die Zeit schon recht fortgeschritten und reichte gerade noch, um ein Eingabeformular zu implementieren. Die Anwendung rechnet geschätzte Zeitangaben für die oben genannten Streaming-Dienste in CO2-Äquivalente um und liefert ein paar Vergleichswerte, welche natürlich auch erstmal noch recherchiert werden mussten.

Ein Screenshot aus der programmierten iOS-App

Ein weiterer Screenshot aus der programmierten iOS-App

💡 Was haben wir gelernt?

Wir haben es sehr genossen, außerhalb des Projektalltags mal wieder in unseren enpit-Teams zusammenzuarbeiten und an einer Idee zu tüfteln. Dabei haben wir eine konkrete Produktidee validieren können – Ergebnis: Es ist verdammt kompliziert. Kommende Hackathons sollten noch straffer organisiert sein und es sollte mehr in kurzen Sprints gearbeitet werden.

Abschließend lässt sich sagen, dass Autofahren und selbst die Herstellung von Knabbereien wie Kartoffelchips viel mehr CO2 ausstößt als Netflixen – also doch “happy streaming!”

Freitag, 07.07.2023

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