Vorteil von Nebenprojekten im Unternehmen - am Beispiel PayTheCraft
Marie Glausch
4 Minuten
Eines der wichtigsten Assets für jedes Unternehmen ist das Wissen. Damit ist nicht nur Wissen gemeint, welches bereits im Unternehmen ist und mit neuen Mitarbeiter:innen ergänzt wird, sondern auch der langfristig, stetige Aufbau von Wissen durch Lernen und das Einholen von neuen Ideen und Impulsen.
Neben unserer Beratungstätigkeit bei verschiedenen Kund:innen versuchen wir im Team, durch Experimente und Nebenprojekte sowie durch das Ausprobieren von neuen Dingen unseren Wissensschatz ständig zu vergrößern. Dazu führen wir zum Beispiel Hackathons durch oder verfolgen interne Nebenprojekte, die uns sowohl persönlich als auch in unseren Skills voranbringen sollen. Dazu schauen wir uns gerne im Alltag um und halten die Augen offen, um Probleme zu identifizieren, welche durch eine digitale Lösung behoben werden können. So haben wir im Januar ein neues Projekt gestartet: PayTheCraft.
Das Problem 🛠️
Die Überleitung zu PayTheCraft entsprang aus einer einfachen Beobachtung im Alltag: Rechnungen werden in kleinen und mittelständischen Handwerksunternehmen häufig händisch per Post versendet. Dies nimmt Zeit sowie (Porto -) Kosten in Anspruch. Im Anschluss muss im Handwerksbetrieb im Blick behalten werden, welche Zahlungen bereits eingegangen sind und bei welchen Kund:innen ggf. eine Zahlungserinnerung notwendig ist.
Im Nebenprojekt PayTheCraft war es deshalb unser Anliegen, mit einer Lösung die Zahlungsabwicklung für beide Seiten - Handwerk und Endkund:innen - zu digitalisieren und zu vereinfachen. Die Produktentwicklung war somit auch ein Lernprojekt, bei welchem für uns sowohl technische als auch fachliche Learnings Ergebnisse waren. Gleichzeitig konnten wir ausprobierend, wie schnell wir es schaffen, einen funktionsfähigen technischen PoC auf die Beine zu stellen. Mehr zu dem konkreten Vorgehen innerhalb des Projektes sowie der Problemlösung findest du in unserer Referenz zu PayTheCraft zum Nachlesen.
Die Erkenntnisse 💡
Das Projekt zu PayTheCraft hat uns gezeigt, in welch kurzer Zeit es möglich ist, einen ersten technischen Durchstich präsentieren zu können. So war es in diesem Experiment unter anderem das Ziel, herauszufinden, wie die Anbindung zu verschiedenen Zahlungsanbietern, wie zum Beispiel PayPal, funktioniert und welche weiteren Arbeitsschritte hinter so einer Lösung stecken. Dies ist uns innerhalb kürzester Zeit gelungen. In diesem Experiment stand für uns dabei ‘einfach machen’ im Vordergrund.
Auch hier sollte man aber zwischen Experimenten und wirklichen Projekten unterscheiden: Soll einfach nur etwas ausprobiert und evaluiert werden, oder soll aus der Idee später ein wirkliches Produkt entstehen? Uns ist zum Beispiel bewusst geworden, dass wir einen Prozess für zukünftige Ideen brauchen, welche wir weiter ausbauen wollen. Damit soll neben einem gesteuerten Projektablauf sichergestellt werden, dass kein Chaos entsteht und die wichtigsten Personen bereits direkt zu Beginn im Projekt involviert sind. Aktuell arbeiten wir somit daran, diesen Prozess in seinen 4 Bestandteilen (Ideen finden und validieren, Technische Umsetzung, Innovationsprozess begleiten und Skalierung) weiter auszubauen und für uns zu definieren. Fest steht aber: Seiten-Projekte, wie die Umsetzung von Experimenten und (Produkt-)Ideen, machen Spaß und bringen uns in unserem Wissen voran. Zudem können sie als guter Ausgleich zum sonstigen Projektalltag gesehen werden.
Wieso Experimente? 🔬
Experimente wie dieses zeigen uns, wie wichtig es ist, sich auch außerhalb der Kundenprojekte und dem „Daily-Business“ weiterzubilden und an Ideen zu arbeiten. So können im Unternehmen Kenntnisse dazugewonnen werden, welche auch im Tagesgeschäft anschließend wieder von Vorteil sein können. Durch solche Experimente (oder bei uns auch Seiten-Projekte genannt) können verschiedene Ziele verfolgt werden:
- Neue Skills lernen und weiterentwickeln
- Kreativen und innovativen Ideen eine Chance geben: Einfach mal ausprobieren, anstatt wegzudiskutieren
- eine neue Wertschöpfung erzeugen, ggf. ein MVP, ggf. ein neues Start-up
- (Interne) Projekterfahrung für Werkstudent:innen und Auszubildende ermöglichen
- Gemeinsam im Team an Ideen arbeiten und so auch mal in andere Aufgabenbereiche hineinschnuppern
Seiten-Projekt / Experimente sollen dabei allerdings auch bestimmte Kriterien erfüllen, um als geeignet zu gelten. Dazu zählt für uns die Kombination aus geringem Risiko, geringem Druck und Spaß.
Diese Art des Lernens im Team soll sich somit nicht wie ein Zwang anfühlen oder wie eine weiterer Berg an Aufgaben, welcher neben dem Hauptprojekt zu bewältigen ist - denn diese haben nach wie vor Priorität. Zusammenfassend sollten Mitarbeiter:innen daher selbst mitbestimmen können, wie viel Zeit sie für solche Nebenprojekte aufwenden können und wollen. Auch der Rahmen und die Ernsthaftigkeit, mit der die internen Projekte verfolgt werden, muss von jedem Unternehmen sowie jede:m Mitarbeiter:in selbst festgelegt werden und kann sich sicher auch mal innerhalb des Projektes ändern. Seit der Gründung von enpit spielen solche Seiten-Projekte bei uns bereits eine Rolle - mal in ganz kleinem Rahmen als 1-tägiger Hackathon und mal als langfristiges Projekt, mit wirklichen Einnahmen. Und wir freuen uns auf viele weitere spannende Seiten-Projekte in der Zukunft - und damit unser Wissen stetig zu vergrößern.
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